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978-3-7084-0474-5
Mitreißend wie ein Thriller liest sich Harald Schwingers Roman über den fast schon alltäglichen Verrat und das Schweigen, über schockierende Erfahrungen, die sich wie gefrorene Bilder tief in die Köpfe der Menschen versenken und mitunter ein gefährliches Eigenleben entwickeln.
»Vielleicht gibt es solche Orte, die ihre Bewohner nicht ruhig leben lassen, die im Laufe der Zeit so viel an Unglück und Leid in sich aufgesaugt haben, dass jede Berührung mit ihnen wie eine kleine Dosis Gift wirkt, die langsam, aber umso gründlicher die ahnungslosen Existenzen infiltriert und die gutmütigsten Menschen nach und nach in Bestien verwandelt.«
Der Nebel, der fast dreihundert Tage im Jahr über Akutowai hängt, gibt Pfrin das angenehme Gefühl, unsichtbar zu sein, eine zweite Schutzhaut um sich zu haben, an der jegliche Unbill abprallt. Doch als er entdeckt, dass Lyrön ihn betrügt, bekommt die dünne Haut Risse und Pfrin setzt eine Kette verhängnisvoller Ereignisse in Gang, die nicht nur das Leben der 16-jährigen synästesiebegabten Vrona jäh verändern.
»Lyrön hatte Farben besorgt und Pinsel und fertigte aus Schwemmholz Rahmen, die sie mit Leintüchern bespannte. ›Du musst es malen‹, hatte sie zu Vrona gesagt, ›Du musst es malen, versprich es mir.‹«
EDITION MEERAUGE Band 7
288 Seiten, 21 x 11,5 cm, Hardcover, geripptes Surbalin, Blind- und Folienprägung, Fadenheftung, Lesebändchen, eingelegtes Titelbild