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Anton Überfelders Kärntnerisches Idiotikon

Mit Texten von Alfred Goubran und Heinz-Dieter Pohl

978-3-7084-0504-9

Es war das Jahr 1848, in dem Anton Überfelder (1803–1860), landesfürstlicher Pfarrer von Tiffen, Bürgermeister von Steindorf am Ossiacher See, Mitglied der k. k. Kärntnerischen Ackerbaugesellschaft und des historischen Vereines zu Klagenfurt, eine Sammlung von Dialektausdrücken mit dem Titel Kärntnerisches Idiotikon an Simon Martin Mayer übergab. Mayer leitete von 1815 bis 1862 als Redakteur die Zeitschrift Carinthia, damals noch eine Beilage der Klagenfurter Zeitung, doch ausgerechnet im Jahr der Revolution, und noch einmal zwischen 1851 und 1854, wurde er in dieser Funktion abgelöst vom wohl liberaleren Vinzenz Rizzi.
Ob dieser Postenwechsel ein Grund für die späte Publikation von Überfelders Arbeit war, ist nicht bekannt – jedenfalls wurde das Kärntnerische Idiotikon erst ab 1860 in mehreren aufeinanderfolgenden Ausgaben der Carinthia veröffentlicht.
1862, zwei Jahre nach dem Tod des Verfassers, gab Mayer das Idiotikon schließlich als Buch heraus, im selben Jahr, in dem auch das Kärntische Wörterbuch des damals noch jungen Matthias Lexer erschien; drei Jahre zuvor hatte der studierte Philologe dem sprachwissenschaftlichen Laien Überfelder noch einen Besuch abgestattet.

Überfelders Idiotikon war nicht das erste seiner Art, aber es war die bis dahin umfangreichste Sammlung von Kärntner Dialektausdrücken, die mit ihren bildreichen Bedeutungserklärungen, Anwendungsbeispielen aus heute überwiegend unbekannten literarischen Werken und zahlreichen Verweisen auf sprachliche Verwandtschaften bis heute einen ganz eigenen Charme entfaltet.

Autor Alfred Goubran, aufgewachsen in Kärnten, hat dieses einzigartige Zeitdokument im Zuge seiner Arbeit am Buch Der gelernte Österreicher entdeckt, behutsam für heutige Lesegewohnheiten adaptiert und zum Anlass genommen, über die Begriffe Heimat und Identität heute nachzudenken.

Der Band enthält neben dem historischen Wörterbuch auch einen Text von Alfred Goubran über Leben und Zeit Anton Überfelders und eine Einleitung des Sprachwissenschaftlers Heinz-Dieter Pohl.
Den Buchumschlag ziert eine Grafik von Arnulf Rainer aus der Serie carinzia/venezia. topographia superiore (1992): Stift Ossiach/Kleiner Regen, Überarbeitung mit Tusche und Wachsmalstiften des Nachdruckes von Ferdinand Runk / Johann Ziegler, 1795, Wien bey F. X. Stöckl.

288 Seiten, 13,5 x 21 cm, gebunden


Alfred Goubran
Portrait Alfred Goubran (Foto: Gudrun Zacharias)
Zur Biografie
Pressematerial
Presseinformationen (PDF)
Buchcover (300 dpi)
Portrait Alfred Goubran (Foto: Gudrun Zacharias) (300 dpi) zur honorarfreien Verwendung für Rezensionen